Chronik

Kleintierzucht im Wandel der Zeiten

Ein Portrait des Kleintierzuchtvereins Marxheim 1913 e.V.

1913Der Kleintierzuchtverein für Kaninchen- und Geflügelzucht wurde von 29 Marxheimern gegründet. Erster Vorsitzender war Adolf Finger. Die Käfige mussten zur ersten Ausstellung von Kriftel und Zeilsheim ausgeliehen werden. Am Jahresende war die Anzahl der Mitglieder allerdings schon auf 48 Personen angestiegen.

1914Während des 1. Weltkrieges kamen die Vereinsaktivitäten zum größten Teil zum Erliegen. Es ging im Wesentlichen darum, das überleben des Vereins zu sichern.

1920Der Verein trat wieder in der öffentlichkeit in Erscheinung. Man konnte Ausstellungen ausrichten und feierte wieder Sommerfeste, Bälle, Familienfeste und beteiligte sich an Veranstaltungen anderer Vereine. 1. Vorsitzender war zu dieser Zeit Michael Reiter. Da die Mitgliederzahl ständig wuchs, wurden die Ausstellungen immer attraktiver. Nach wie vor mussten die Käfige ausgeliehen werden. Das Geld zum Kauf der Käfige reichte nicht, da das Gesparte durch die Inflation immer mehr an Wert verlor.

Die Kaninchenzucht gewann innerhalb des Vereins an Bedeutung. Die Rasse „Helle Großsilber“ wurde zur Vereinsrasse erklärt. Im Laufe der Zeit holten allerdings die Geflügelzüchter auf.

1933Die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten beeinflusste das Vereinsleben dramatisch. Zentral geleitete Reichsfachgruppen hielten in regelmäßigen Abständen Schulungen ab, die nicht nur fachliche sondern politische Inhalte vermittelten.

1938Man feierte 25jähriges Jubiläum verbunden mit einer Kreisschau.

1939Da die Männer bei Beginn des 2. Weltkrieges eingezogen wurden, bildete sich eine Frauengruppe mit dem Namen „Selbstverwertergruppe von Kaninchenerzeugnissen des Geflügel- und Kaninchen-Zuchtvereins Marxheim“. Sieben Frauen gründeten diese Gruppe, die eine große Stütze und Garant für das Weiterbestehen des Vereins wurde. Sie schickten im Namen des Vereins Päckchen für die Züchter an die Front. Gründungsmitglieder waren Anna Marx, Betty Schmelz, Maria Sabel, Johanna Sabel, Anna Straub, Elsa Kern und Anna Bender. Die Gruppe behielt ihre überaus anerkennenswerten Aktivitäten auch noch einige Jahre nach dem Krieg bei.

1946In diesem Jahr endete die durch den Krieg bedingte Ruhephase. 1. Vorsitzender direkt nach dem Krieg wurde Jakob Sabel. Bereits am 24. November fand die erste Lokalschau statt. Es wurden 65 Kaninchen und 64 Geflügel gezeigt. Ein neu gegründeter Ziegenverein (die Kuh des kleinen Mannes) gliederte sich an. Damit stieg die Mitgliederzahl von 44 auf insgesamt 92.

1947Die Jugendgruppe wurde ins Leben gerufen.

1948Die Währungsreform stellte den Verein erneut vor ein Nichts, denn die Kasse war wieder einmal leer. All das konnte den aufstrebenden Verein nicht bremsen. Es wurden regelmäßig Versammlungen abgehalten, die Geselligkeit innerhalb und außerhalb wurde gepflegt.

1949wurde eine vereinseigene Brutmaschine angeschafft.

1953Der Verein feierte mit einem festlichen Umzug sein 40jähriges Bestehen. Auf einer vom Verein ausgerichteten Kreisschau waren 450 Tiere zu bestaunen.

1961Konnte nur Geflügel ausgestellt werden, da viele Kaninchen der Myxomatose zum Opfer gefallen waren.

1963stand ganz im Zeichen der 50-Jahrfeier, die am 1. September begangen wurde. Die Frauengruppe konnte auf 25 Jahre ihres Bestehens zurückblicken.

1966Erstmals wurde über die Einrichtung einer Gemeinschaftszuchtanlage (im Volksmund Farm) diskutiert. Der Grund für diese Pläne war die Tatsache, dass die Tierhaltung in Wohnanlagen immer schwieriger wurde.

1967Der Verein erhielt von der Stadt Hofheim das Gelände an der Kassernstraße zur Pacht.

1969wurden auf insgesamt sieben Parzellen á 250 m2 die ersten Häuschen in Selbsthilfe errichtet.

1973Das Vereinsheim entstand.

1976Die Anlage konnte um acht Parzellen auf insgesamt 15 erweitert werden. Das Vereinsleben bekam wieder neuen Schwung.

1978Mit einem Volksfest konnte die Einweihung der nun den Wünschen entsprechend vollendete Farm gefeiert werden.

 

Im gleichen Jahr richtete der Verein in der Stadthalle in Hofheim die Kreisschau Kanin mit 900 Tieren aus. Die Anerkennung bei der Bevölkerung und den Politikern blieb nicht aus. Im Laufe der nächsten Jahre wurde die Anlage einem modernen Standard angepasst. Es wurde eine Wasserleitung gelegt, zur Wasserentsorgung wurde in Selbsthilfe ein 400 Meter langer Abwasserkanal mit Anschluss in der Kassernstraße gelegt und die Parzellen erhielten Strom.

19801980 konnten anlässlich einer vom Verein ausgerichteten Geflügekreisschau 880 Tiere präsentiert werden.

Der Ausbau des Vereinshauses machte weitere Fortschritte. Ein Erweiterungsbau ließ nun das Vereinshaus zu einem gemütlichen Vereinsheim werden, worauf der Verein bis heute stolz ist. Es waren Jahre höchster Aktivität, die von den Mitgliedern und der Vereinsführung viel Engagement erforderte. Einen Eindruck von den Aktivitäten aber auch von der Initiativbereitschaft und auch der Freude am erfolgreichen Arbeiten ist daran zu erkennen, dass einmal sogar ein ganzes Schwein gekauft, geschlachtet und zur kostengünstigen Verpflegung der Mannschaft eingesetzt wurde.

1984Der Verein wird zum „e.V.“

19861986 wurde die schuldenfreie Einweihung gefeiert. Das Ganze war möglich geworden durch den Zuschuss der Stadt, der finanziellen Unterstützung durch verschiedene Firmen und natürlich durch den unermüdlichen Fleiß der Vereinsmitglieder.

Im gleichen Jahr richtete der Verein abermals die Kreisschau Kanin in der Stadthalle in Hofheim aus. Von insgesamt 20 zu vergeben-den Kreismeistertiteln gingen acht an den Verein. Fünf von den insgesamt acht Siegertieren stellte der Verein. Von der höchsten Auszeichnung, die Main-Taunus-Bänder, von denen insgesamt sechs zu vergeben waren, errang der Verein drei. Dies war ein überdurchschnittlicher Erfolg.

1988Der Verein feierte das 75 jährige Bestehen des Vereins mit den Vertretern der Stadt Hofheim, vielen Ehrengästen, den Kreisgeflügel- und Kaninchenvereinen, den Marxheimer Vereinen und „unseren Marxheimern“.

20002000 erhielt der Verein, vertreten durch den 1. Vorsitzenden Alfred Kern eine Konzession, mit den Auflagen für den gastronomischen Bereich in der Zuchtanlage.

20022002 wurde der Verein vom Finanzamt als gemeinnützig anerkannt.

2004Erhard Krüger wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt.

1999 – 2008Auch wenn die Tätigkeitsbereiche in den Kleintierzuchtvereinen im Laufe der Zeit eine Erweiterung erfahren, ist die erfolgreiche Zucht das höchste anzustrebende Ziel geblieben. Während der nahezu 100 jährigen Geschichte haben Vereinsmitglieder des KZV Marxheim immer wieder ihre Kompetenz in der Geflügel- und Kaninchenzucht bewiesen. So ist die erfolgreiche Teilnahme der heutigen Vereinsmitglieder an überregionalen Ausstellungen eine Fortsetzung dieser Tradition und ein Beweis für ihr außerordentliches züchterisches Können .

1999Armin Bubser erreicht in Lingen (VDT-Schau) im Bereich Geflügel die Deutsche Meisterschaft und das Championat2001Ludwig Behrer, Heribert Freidhof (†)und Berthold Wilhelm erzielen im Bereich Kanin in Frankfurt (Allg.FFM-Open) die Meisterschaftstitel

2005Berthold Wilhelm wird Meister von Frankfurt (Allg.FFM-Open) im Bereich Kanin

2006Armin Bubser wird in Nürnberg im Bereich Geflügel (VDT-Schau) Deutscher Meister und erhält das Ehrenband. Auf der Junggeflügelschau in Hannover erhält Armin Bubser im Bereich Geflügel das Blaue Band

 

Berthold Wilhelm gewinnt in Nürnberg (VDT-Schau) im Bereich Geflügel den Badenia-Teller. In Leipzig (Europa-Schau) wird Dennis Jungermann im Bereich Geflügel Europa-Champion

 

Horst Hohmann und Manfred Hohmann werden in Bodenheim (Rheinhessenschau) im Bereich Kanin Rheinhessen-Meister

Berthold Wilhelm wird im Bereich Kanin in Walldorf Südhessen-Meister

2007Armin Bubser erreicht die Deutscher Meisterschaft in Nürnberg (VDT-Schau) im Bereich Geflügel

2008Dieter Bappert und Berthold Wilhelm werden im Bereich Geflügel in Alsfeld (Landesschau Hessen-Nassau) Hessen-Meister Manfred Hohmann wird im Bereich Kanin Landesmeister und Kreismeister